Es gibt klinische Belege dafür, dass Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf- und Nervensystems haben. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und schützen vor Zellalterung. Erfolgreiche Einsätze bei psychischen Störungen wie Depressionen, Allergien und chronisch entzündlichen Erkrankungen sind belegt.
Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle, mehrfachungesättigte Fettsäuren (PUFAs = polyunsaturated fatty acids). Sie können vom Körper nicht selbst synthetisiert werden und müssen daher über die Nahrung zugeführt werden. Fettreicher Seefisch ist die wohl bedeutendste Quelle für die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – dies sind essenzielle Nährstoffe, die in allen Zellen des menschlichen Organismus vorkommen.
Auffallend hohe Konzentrationen von EPA und DHA finden sich in den Zellen von Gehirn, dem zentralem Nervensystem und der Netzhaut. In der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten eines Kindes werden sie dort in großer Menge eingebaut – ein Prozess, der sich während der gesamten Wachstumsphase fortsetzt und entscheidend zur Entwicklung der Gehirn- und Sehfunktionen beiträgt.
Über ihre Rolle als „Bausubstanz“ hinaus beteiligen sich Omega-3-Fettsäuren an der Bildung von Synapsen und der Übertragung von Nervenimpulsen im Gehirn – eine weitere wichtige Voraussetzung, damit kognitive Vorgänge wie Denken, Lernen und Erinnern ablaufen können.
Besteht ein Mangel oder ein Missverhältnis dieser Fettsäuren, stellen sich Konzentrationsschwierigkeiten, Lese- und Schreibschwäche und oft auch Impulsivität ein. Niedrige Omega-3-Spiegel werden unter anderem auch mit einem erhöhten Risiko für Depression und Alzheimer und dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS/ADHS) in Verbindung gebracht.
So vermutet man schon lange, dass ein Mangel an bestimmten ungesättigten Fettsäuren für Lern- und schulische Probleme mitverantwortlich sein kann. Zur optimalen Funktion ist das Gehirn folglich auf die regelmäßige Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren angewiesen. Deshalb wird es auch als „Brainfood“ bezeichnet. Studien haben gezeigt, dass Menschen in Ländern mit hohem Omega-3-Konsum auch in hohem Alter geistig aktiver sind.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass EPA und DHA den Erhalt einer normalen Herzfunktion unterstützen. Studien weisen auf eine günstige Beeinflussung Herz-Kreislauf-Risikofaktoren durch eine hohe Zufuhr langkettiger Omega-3-Fettsäuren hin. Deren Potenzial wird eine Wirkung gegen Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Entzündungen, eine herabgesetzte Zusammenlagerung von Blutplättchen sowie eine verbesserte Funktion der Blutgefäße zurückgeführt.
Experten empfehlen die Aufnahme von 300 bis 400 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag, das entspricht zwei Fischmahlzeiten pro Woche. Die wichtigste Quelle für Omega-3 sind fettreiche Salzwasserfische wie Sardinen, Lachs, Thunfisch und Makrele. Auch magere Fische und Süßwasserfische enthalten Omega-3-Fettsäuren, ebenso pflanzliches Öl wie Raps- und Sojaöl, wenn auch in geringerer Menge.
In Früchten, Gemüse, Fleisch und Milchprodukten finden sich ebenfalls Omega-3-Fettsäuren, aber meist nur in Spuren. Allerdings entspricht die Versorgungslage bei Erwachsenen und Kindern in Deutschland nach wie vor nicht den Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften.
Ein Mangel kann u. a. durch einen geringen Verzehr von Seefisch, Diäten mit niedrigem Fettgehalt oder parenterale Ernährung entstehen und auf Malabsorption zurückzuführen sein. Um eine ausreichende und dauerhafte Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu gewährleisten, ist eine Ergänzung durch Nahrungsergänzungsmitteln ratsam.
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Redaktion: © Praxiswunder
Foto ©: sebastian kaulitzki